Gemeindegründung im Heiligen Land

Elim Network - Reisebericht aus Israel

Blick auf die Klagemauer und den Felsendom in Jerusalem (Bild: A. Teickner)

Erzhausen (da) - Bereits seit über 10 Jahren ist Präses Johannes Justus in Israel unterwegs, um Kontakte zu knüpfen und Gemeindegründungen im Land zu fördern. Seit einiger Zeit gibt es dafür den Verein "Elim Network", der die Verbindung nach Deutschland sichtbar macht. In Israel gehören inzwischen fünf Gemeinden zu dem Netzwerk.

Ende Juli war Angelika Teickner aus der Christengemeinde Elim Hannover vor Ort und hat die Pastoren und Gemeindegegründer besucht. Für BFP-Aktuell hat sie einen ausführlichen Reisebericht verfasst und schildert im Folgenden ihre Eindrücke:

Das war ganz schön aufregend für mich! Zum ersten Mal nach Israel - ganz allein. Im Gepäck: Kamera, Stativ, Akkus, Laptop und was man sonst noch so braucht, um so viel wie möglich an Eindrücken zurück nach Deutschland zu bringen. Denn auch die Agenda war klar: Ich sollte nach Israel reisen, um die israelischen Pastoren zu interviewen, sie kennenzulernen und mit eigenen Augen und Ohren zu erfahren, was durch Gelder, die aus Deutschland kommen und die für Gemeindegründungen in Israel gespendet werden, ermöglicht wird.

Eliezer Muzychenko (Bild: A. Teickner)

Teil der Familie

Bewegt hatte mich zunächst, mit wie viel Liebe und Herzlichkeit ich am Flughafen Ben Gurion von Pastor Eliezer Muzychenko und seiner Frau Anna in die Arme geschlossen wurde. Dabei habe ich erst ein Jahr zuvor Eliezer nur flüchtig zur Bundeskonferenz in der Elim Hannover kennengelernt. Der Glaube an den gemeinsamen Gott schweißt eben doch zusammen! Die darauffolgenden Tage durfte ich erleben, wie auch die anderen Pastoren und Ehefrauen mich sofort in ihr Herz geschlossen und mich als Teil von ihnen angenommen hatten.

Dass ich extra zu ihnen komme, um über sie zu berichten, sie über ihre Landesgrenzen bekanntzumachen, um anderen zu erzählen, wie es ihnen geht, das berührte sie sehr. In knapp acht Tagen habe ich unterschiedlichste Kulturen und Hintergründe kennengelernt und bin immer noch fasziniert davon, wie so viele Menschen mit so unterschiedlichen Geschichten Israel als ihre Heimat lieben gelernt und hier ihr Zuhause gefunden haben.

Noch viel mehr durfte ich in den Interviews erfahren, wie tief ihre Leidenschaft dafür geht, dem auserwählten Volk Gottes, ihrem Volk, Jesus Christus als den schon lang angekündigten Messias vorzustellen und sie zu Jüngern zu machen. Eine Aufgabe, die einen langen Atem braucht!

Aviel u. Tatyana Stankevitch mit Angelika Teickner (Bild: A. Stankevitch)

Privileg und Freude

Mit einem Kalender voller Termine und Städte, die ich besuchen sollte, habe ich natürlich nicht die üblichen "Attraktionen" wahrnehmen können. Stattdessen war ich in Überlandbussen unterwegs und habe so eher den israelischen Alltag kennenlernen dürfen.

Eine der vielen, prägnanten Begegnungen war die an einer Haltestelle in Harish: Hier bin ich der 17-jährigen Sasha aus Berlin begegnet, einer jungen Deutschjüdin, die zusammen mit mir nach Tel Aviv musste. In unserem Gespräch ging es wortwörtlich um Gott und die Welt. Es stellte sich heraus, dass sie sich noch keine so richtige Meinung darüber gebildet hatte, ob sie diesem Gott wirklich folgen wolle, da sie viele offene Fragen hatte. Und dennoch, als herauskam, dass ich Christin war, hatte sie gewisse Vorbehalte mir gegenüber, die schon jahrhundertelange alte Wurzel hatten.

Ich hörte in ihrer Stimme das Echo vieler Generationen von Juden, die von vermeintlichen Christen immer wieder gesagt bekommen hatten, dass sie jetzt sterben müssten, weil sie Jesus nicht als Messias anerkennen würden.

Das zerrüttete mein Herz zutiefst. Daraufhin versuchte ich ihr im weiteren Verlauf des Gesprächs klarzumachen, dass Israel unser großer Bruder sei und wie ich ihr geistiges Erbe schätze, wie die Arbeit des Elim Network auf Respekt für das israelische Volk beruht und nicht darauf, zwanghaft jemanden davon überzeugen zu wollen, dass Jesus der einzig wahre Gott ist. Schließlich kann nur Jesus selbst das Herz jedes einzelnen berühren.

Diese war eine der vielen Begegnungen, die mir noch einmal bewusst gemacht haben, wie wertvoll es ist, das Evangelium dahin zurückbringen zu können, wo es einmal seinen Ursprung gefunden hat. Was für ein Privileg es doch ist, daran mitwirken zu können!

Ich freue mich schon, die Pastoren der Gemeindegründungen am Stand von Elim Network bei der diesjährigen BFP-Konferenz in Willingen wiederzusehen.


Angelika Teickner, Elim Network e.V. (Hannover)

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